"Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, meinen Geist der Welt zu geben und den Menschen mitzuteilen, um mit ihnen und in ihnen zu leben...
Damit die Menschen meine ewige Liebe erkennen, mit der ich sie geliebt habe, gefiel es mir, dieses Institut zu errichten. Es soll für alle Menschen eine LEBENDIGE ERINNERUNG an das Wirken meines Sohnes in den dreiunddreißig Jahren seiner irdischen Pilgerschaft sein." (Sr. Celeste: Der Plan des Vaters).
Dieser Text unserer Gründerin wurde in der Ordensregel wie folgt zusammengefasst:
"Wir sind vom Vater berufen, in Kirche und Welt von heute eine Viva Memoria (ein lebendiges Gedächtnis) an den Erlöser darzustellen." (Ordensregel)
Daher bemühen wir uns täglich, das Leben und die Liebe Jesu Christi, des menschgewordenen Gottessohnes, so wie die Evangelien sie zeigen, zur Richtschnur unseres Lebens zu nehmen.
Es geht uns nicht darum, das historische Leben Jesu nachzuahmen, sondern aus seiner lebendigen Gegenwart in unserem Leben unseren Alltag zu gestalten. Dann formt er uns immer mehr um in seine lebendigen Abbilder. In Liebe mit ihm und dem Vater verbunden, dürfen wir seine Liebe im Heiligen Geist an die Menschen weiterschenken. Sie sollen so den Erlöser, der für alle gestorben und auferstanden ist, erfahren. Durch unser Beten möchten wir ihnen helfen, den Blick auf das Wesentliche zu richten und aus der Hoffnung zu leben.
Unser zurückgezogenes Leben entspricht dem Leben Jesu in der Verborgenheit in Nazaret. Die Zeiten des Gebetes und der Betrachtung helfen uns, wie Jesus in Liebe mit Gott, dem Vater, verbunden zu sein und dadurch zu immer tieferer Einheit mit dem Vater und dem Sohn zu gelangen. Die tägliche Eucharistiefeier nimmt jede einzelne Schwester und die ganze Gemeinschaft in das Geheimnis des Todes und der Auferstehung Christi mit hinein und gestaltet sie auf geheimnisvolle Weise mehr und mehr zu einem lebendigen Gedächtnis Christi.
Die Klausur bietet uns den Raum der Stille für die enge Verbindung mit Christus. Sie ist der Ort unseres kontemplativen Lebens. Wir wünschen und hoffen, diese Stille für andere Menschen erfahrbar zu machen, die an unserer Liturgie teilnehmen, uns im Gespräch begegnen oder einige Zeit mit uns leben.
Vorbild und Hilfe auf unserem Weg ist die Gottesmutter Maria.
"Maria war dem Geheimnis der Erlösung innigst verbunden...
Wie Maria und mit Maria bemühen wir uns, in ständiger Vereinigung mit Christus zu leben... Und wie Maria bleiben wir wachsam für das Wirken des Heiligen Geistes, der in uns das Werk des Erlösers vollbringt..." (Ordensregel)
Wir verehren Maria besonders im Bild der Mutter von der Immerwährenden Hilfe. Diese Darstellung ist weltweit in allen redemptoristischen Gemeinschaften und darüber hinaus verbreitet.
Dankend, lobend und bittend führen wir das Gebet Jesu heute fort und möchten uns mehr und mehr für Gott öffnen. Von ihm, der in seiner Liebe alles erschaffen hat und erhält, erwarten wir alles. Die Gelübde der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams machen uns bereit, unsere eigenen Wünsche und Vorstellungen loszulassen, um frei zu werden für Gottes Plan mit uns.
Durch dieses unser Leben dürfen wir am Werk des Erlösers Jesus Christus mitwirken, unser Name "Redemptoristinnen" - Schwestern des Heiligsten Erlösers - deutet darauf hin. Die lateinische Bezeichnung "redemptor" heißt Erlöser.
Hinweis auf Jesus Christus ist auch unser Ordenswappen :
Das Kreuz und die Leidenswerkzeuge zwischen den Monogrammen JS (Jesus) und MA (Maria) deuten den Erlösertod des Herrn an. Das strahlende Auge ist Zeichen für Gott Vater und seinen liebevollen Blick auf die Menschen. Die Krone bezeichnet den in Gottes Herrlichkeit erhöhten Herrn Jesus Christus. In seiner Liebe will er alle Menschen zu dieser Herrlichkeit führen, wie es auch der Wappenspruch aussagt.